Die Kurische Nehrung ist eine schmale Halbinsel mit Sanddünen, die die Kurische Lagune von der Ostsee trennt. Dieses Gebiet hieß früher Dünen, Randavas, Pajūris, Užmaris. Die Natur der Kurischen Nehrung ist sehr zerbrechlich und erfordert ständige Aufmerksamkeit.
Der nördliche und größte Teil der Kurischen Nehrung gehört zur Republik Litauen: die nördliche Grenze gehört zur Stadt Klaipėda (0,8 Tausend ha) und der Rest (etwa 25,6 Tausend ha) gehört zur Gemeinde Neringa. Der andere Teil, zu dem Pilkopos (Morskaya), Rasytė (Ribachi), Šarkuva (Lesnaya) und einige andere kleinere Siedlungen gehören, gehört zum Kaliningrader Gebiet der Russischen Föderation. Im Süden (in der Nähe von Selenogradsk) schließt sich die Kurische Nehrung an die Halbinsel Semba (Samland) an.
- Fläche der Kurischen Nehrung – 180 km²;
- Länge der Kurischen Nehrung – 98 km, litauischer Teil – 52 km;
- Strandbreite – 10-50 m;
- Der breiteste Punkt befindet sich am Bulvikis Horn (4 km nordöstlich von Nida) – 3,8 km;
- Die engste Stelle befindet sich in der Siedlung Šarkuva im Kaliningrader Gebiet der Russischen Föderation – 380 m;
- Wälder bedecken 6852 ha der Fläche (70% des Landes).
Im Jahr 1961 hat man die Siedlungen des litauischen Teils der Kurischen Nehrung – Nida, Juodkrantė, Pervalka, Preila und Alksnynė Einzelhof – zu einer Stadt Neringa aggregiert.
In Neringa leben derzeit etwa 2.600 Einwohner.
Nationalpark der Kurischen Nehrung
Die Kurische Nehrung ist eine 97 km Landgrenze zwischen der Ostsee und der Kurischen Lagune, die vor mehr als 5000 Jahren durch Meereswellen und Strömungen, Sand und Wind gebildet wurde. Der Kampf zwischen Meer, Sand, Wind und Wald war jahrhundertelang sehr unbeständig, und die Menschen, die dort lebten, waren diesem steten Wechsel unterworfen. Aber gerade die Konfrontation zwischen dem Sand und der zerrissenen Vegetation bildete schließlich die Kurische Nehrung wie wir sie heute kennen.
Im Jahr 1991 wurde hier der Nationalpark der Kurischen Nehrung gegründet. Zu der außergewöhnlichen Landschaft der Kurischen Nehrung gehören vor allem die abfallenden Sanddünen. Die Flora des Nationalparks der Kurischen Nehrung besteht aus etwa 900 Pflanzenarten (von denen 31 in der Litauischen Roten Liste der gefährdeten Arten verzeichnet sind), es gibt etwa 40 Säugetierarten und sogar etwa 300 Vogelarten (der Wanderweg der Zugvögel über das Weiße Meer - der Ostsee - führt durch die Kurische Nehrung). Vögel wie der Specht, Amseln, Lerchen, Fliegenschnäpper leben hier ganzjährig. Zweifellos die spektakulärsten Vögel sind die Graureiher, Seeadler und die großen Kormorane.
Die Kurische Nehrung ist gelistet als UNESCO-Weltkulturerbe
Ende des Jahres 2000 wurde die gesamte Kurische Nehrung als Kulturlandschaft in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Diese Anerkennung ist die beste Wertschätzung für die Arbeiten und Pflege zur Erhaltung dieses kulturellen Erbes sowie den vielfältigen Bemühungen rund um Naturschutz und nachhaltige Infrastruktur auf der Kurischen Nehrung. Jetzt ist die Kurische Nehrung anderen über die Welt gestreuten Nationalparks, welche zuvor bereits in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes aufgenommen worden sind, wie Iguazu (Argentinien), Kakadu (Australien), Kaziranga (Indien), Tongariro (Neuseeland) etc., gleichgestellt.
Strände mit blauer Flagge
Die international anerkannten Strände von Neringa, die seit 2002 (vor allem Nida-Strände) mit der Blauen Flagge ausgezeichnet wurden, sind eine Anerkennung dafür, dass der Strand hohe Anforderungen an die Umwelt- und Servicequalität erfüllt.
Sauberes Badegewässer am Strand, professionelle Rettungskräfte, medizinisches Personal und Erste Hilfe, um die Sicherheit der Urlauber zu gewährleisten, das alles bieten die Strände in Neringa. Die Strände werden täglich gereinigt und gepflegt. Die Infrastruktur am Strand ist barrierefrei. Trinkwasserbrunnen sind eins der Hauptmerkmale des Programms Blaue Flagge. All dies finden Sie an den Stränden mit der Blauen Flagge der Gemeinde Neringa!
Neringa Wappen
Das Wappen wurde 1967-1968 vom Künstler Arūnas Tarabilda erstellt. Es zeigt die Kurenwimpel der Fischerboote aus den Dörfern der Kurischen Nehrung, die als Kuhrenkahne bekannt sind. Diese traten auf den ortstypischen Fischerbooten in Erscheinung als die Überwachung und Kontrolle des Fischfangs im preußischen Königreich des 19. Jahrhunderts zunahm.
Das Wappenschild von Neringa ist in 6 schwarze und silberne (weiße) Felder unterteilt. Rechteckige Felder symbolisieren die Kurenwimpel von Nida, die Dreiecke – Kurenwimpel von Preila, Raute – Kurenwimpel von Nida Purvynė, Silberfeld – von Karvaičiai und von anderen Dörfern, die vom Sand verweht wurden, Kreuz - Kurenwimpel von Juodkrantė, Rechteck – die historischen Kurenwimpel der Kuhrenkahne in Pervalka-Dörfern. An dem blauen Fuß des Wappens findet sich in silberner Farbe der Buchstabe „N“, der die Stadt Neringa symbolisiert.
Geschichte
Vorgeschichte des Landes
Der Ursprung des Namens der Kurischen Nehrung (neria curoniensis) steht im Zusammenhang mit den Kuren, dem westlichen Ostseestamm, der an der heutigen lettischen Küste und südlich in Richtung Klaipėda (Memelland) lebte. Der Mensch hat dieses Land schon in der Steinzeit (IV Jahrtausend v. Chr.) besiedelt. Ungefähr zur gleichen Zeit setzte die Semba-Halbinsel (Samland), die vom Meereswellen allmählich zerstört wurde, die Bernsteinschicht frei und seitdem ist dieses wunderbare Mineral ein wichtiges Element der häuslichen Dekoration der Bewohner der Kurischen Nehrung geworden.
13. Jahrhundert bis zur Nachkriegszeit
Ein konkreteres Bild von der Entwicklung der Kurischen Nehrung können wir uns erst ab dem 13. Jahrhundert machen, als der deutsche Orden dieses Gebiet eroberte und begann, Ereignisse im Zusammenhang mit der Bebauung der Nehrung - eines strategisch wichtigen Gebietes – in heute historischen Quellen zu erfassen. Zu diesem Zweck wurden mehrere Burgen des Ordens auf der Kurischen Nehrung errichtet, die wichtigste war Rasytė (Rossitten, heute Ribachi) - erstmals 1372 erwähnt. Sie stand dort bis zum Ende des 15. Jahrhunderts. Die Kurische Nehrung war damals bereits ein wichtiges Bindeglied zwischen Marienburg und Riga. Um die kommunikative Funktion zu gewährleisten, wurden hier die Tavernen eingerichtet, aus denen später Siedlungen entstanden sind. In der Zeit, als die Kurische Nehrung dem Deutschen Orden angegliedert wurde, bis zum Beginn des 16. Jahrhunderts, werden die Ortsnamen erwähnt, die mit der Siedlungsbildung zusammenhängen: Šarkuva (Sarkau), Kuncai (Kunzen), Rasytė (Rossitten), Pilkopa (Pillkopen), Nida (Nidden), Karvaičiai (Karwaiten), Nagliai (Negeln), Juodkrantė (Schwarzort), Smiltynė (Sandkrug).
Der Anfang des XVI. Jahrhunderts war eine Zeit bedeutender Veränderungen: der Ordens-Staat brach zusammen, und an seiner Stelle erschien das weltliche Fürstentum Preußen, dessen integraler Bestandteil die Kurische Nehrung war. Die Reform hat der Region den Respekt für die Muttersprache gebracht, und das heißt, dass ab dann bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts in den Kirchen auch die litauische Sprache genutzt wurde. Das neu angenommene Luthertum und die durch die schwierige, täglichen Entbehrungen gekennzeichnete Existenz der Bewohner bildeten die geistige Welt der Leute der Kurischen Nehrung, ihre moralischen Einstellungen, die Bewertung vor Ehrlichkeit, harter Arbeit und Ordnung. Darüber hinaus, am Schnittpunkt des 15. und 16. Jahrhunderts ließen sich die Kuronier in der Kurischen Nehrung nieder, die Lettisch sprachen und bis zum Zweiten Weltkrieg der repräsentativste Vertreter der hiesigen Ethnie waren. Es waren Fischer, die die Kurische Lagune mit Segelbooten besonderer Bauart – Kurenkahnen – besetzt haben, die mit Kurenwimpel geschmückt wurden. Die armselige Existenz zwang die Kuronier, Krähen zu fangen und sie als Nahrung zu verwenden, und sie hat zum asketischen Stil ihrer Häuser und ihrer Kleidung geführt.
Nida ist ein beliebter Sommerhafen für Prominente
Ende des 19. Jahrhunderts wurde Nida durch die deutschen Expressionisten, die die Nida-Künstlerkolonie gründeten (Max Pechstein, Lovis Corinth, Karl Schmidt-Rottluff, Ernst Mollenhauer, usw.) und die Sommerzeit hier verbrachten, berühmt. Das Hermann Blode Hotel, eines der ältesten in Nida, 1867 erbaut, wurde zur „Residenz“ der Künstler. Während des halben Jahrhunderts, als die Künstlerkolonie florierte, besuchten nicht nur viele Künstler, sondern auch viele Schriftsteller das Hermann Blode Hotel - Hermann Sudermann, Ernst Wiechert, Agnes Miegel, Fritz Kudnig, der Psychotherapeut Sigmund Freud und andere. Zu den Gästen dieses Hotels gehörte der Nobelpreisträger Thomas Mann, der am 24. August 1929 zum ersten Mal in Nida ankam und in dem Hermann Blode Hotel einige unvergessliche Tage verbrachte. Er verliebte sich in die Aura der Natur der Kurischen Nehrung und des Fischerdorfs Nida und beschloss, eine Sommerresidenz hier zu bauen, in der er drei Sommer verbrachte (1930-1932) und einen Teil der Tetralogie „Joseph und seine Brüder“ schrieb.
Das Kurhausgeschäft in der Kurischen Nehrung florierte seit Beginn des 20. Jahrhunderts. Von Anfang an wurde es eine wirtschaftliche Alternative zum traditionellen Fischen. Darüber hinaus hat das Wachstum der Resorts auch zu architektonischen Innovationen geführt: neben den alten Fischerhäusern, deren Dächer mit Holzschnitzlerei verziert und von blauer Farbe dominiert werden, wurden kleine, oftmals gemauerte Villen, großen Hotels, deren Namen der lokalen ethnischen Tradition Rechnung tragen („Kuršių kiemas“ – „Kurischer Hof“, „Kuršių briedis“ – „Kurischer Elch“), gebaut.
Geographische und politische Situation nach 1923
Im Jahr 1923 wurde die Kurische Nehrung zum ersten Mal seit 700 Jahren durch eine Staatsmauer zertrennt: der Abschnitt von Nida bis Smiltynė wurde Teil der Republik Litauen im autonomen Gebiet Klaipėda (Memel). Das ergab keine großen Veränderungen im Leben der Bewohner der Kurischen Nehrung, obwohl ein Teil von ihnen zu Deutschland gehörte und ein Teil die litauischen Bürger blieben. Das Ressortgeschäft, das pro Saison bis zu 10.000 Urlauber anzieht, florierte weiter. 1939 wurde der zu Litauen gehörende Teil der Kurischen Nehrung – wie auch die gesamte Region Klaipėda - wieder an Deutschland angeschlossen, aber dieses Ereignis und selbst der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges störten nicht das übliche Leben des Gebietes. Der Sommer 1944 wurde jedoch zu einem entscheidenden Faktor für die Kurische Nehrung: als sich die Front näherte, mussten alle Einheimischen in die Tiefen Deutschlands fliehen, und die meisten kehrten nicht mehr zurück. Plötzlich unterbrach das Schicksal und der unsägliche Krieg die langjährige kulturelle Tradition der Kurischen Nehrung, die deutsche, kurische, litauische Sprachen und Sitten praktizierte. Nach 700 Jahren drehte sich das Rad der Geschichte anders und es begann eine ganz neue Lebensart, eine neue Facette im kulturellen Flickenteppich wurde hinzugefügt, welche neue Erfahrungen in das historische Gedächtnis des Landes eingewebt hat.
Seit der Nachkriegszeit bis heute
Im Jahr 1944, als sich die Front näherte, flohen die meisten Menschen im Sommer nach Deutschland. Bis Anfang 1945 verließen praktisch alle Anwohner die Kurische Nehrung und die neuen Zivilisten siedelten an, die hauptsächlich aus Zentralrussland kamen.
Die Nachkriegszeit der Kurischen Nehrung bedeutete eine schlechte Verbindung zum Festland, schlechte Straßen oder deren Abwesenheit, zerstörtes und beinahe vernichtetes Land. Bis zur Gründung der Stadt waren nur die Kreise Preila und Juodkrantė bekannt.
Am 15. November 1961 wurde der Befehl des Präsidiums des Obersten Rates der Litauischen SSR zur „Vernichtung der Sommerresidenzen der Stadt Nida, Preila, Juodkrantė und die Bildung der republikanischen Stadt Neringa“ herausgegeben. Die Besorgnis des ersten Bürgermeisters bestand darin, Neringa mit Strom und Telefonleitungen zu versorgen und die Straße Nida - Smiltynė zu rekonstruieren. Diese Zeit gilt als der Beginn von Neringa als Resort. Besondere Aufmerksamkeit wurde dem Grenzregime gewidmet, der Einrichtung einer Rettungsstation.
1970: Die Sekundarschule nahm ihre Arbeit auf.
1973: Die Musikschule wurde gegründet.
1976: Der staatliche Wald-Park wurde gegründet.
1991: Der Nationalpark der Kurischen Nehrung wurde auf Beschluss des Obersten Rates der Republik Litauen gegründet.
Die Entstehung des Namens Neringa
Die Legende erzählt, dass in der Zeit, als es die Kurische Nehrung noch gar nicht gab, wurde auf einer der Inseln ein Mädchen geboren, das die Eltern Neringa nannten. Sie wuchs sich zu einer Riesin aus und half den Menschen, besonders den Fischern, auf jegliche Art und Weise. Einmal baten die Menschen Neringa um Hilfe und Schutz vor den aufgewühlten Meereswellen. Neringa packet viel Sand in ihre große Schürze und schüttete einen Damm auf, der eine ruhige Bucht vom Meer trennte. Aus Dankbarkeit nannten die Menschen diese Landzunge nach der Riesin Neringa.
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