Der Schriftsteller, Dramatiker und Übersetzer Viktoras Miliūnas lebte und arbeitete von 1961 bis 1986 in Nida.
1961 hat die Familie Miliūnai eine Hälfte des Fischerhauses mit zwei Eingängen in der Kuverto Straße in Nida gekauft.
Der erste der litauischen Intellektuellen, der sich in Neringa ansiedelte, hat V. Miliūnas auch andere mit Nida „infiziert“ – Schriftsteller, Theaterschauspieler, Künstler. Während das Schriftstellerhaus noch nicht auf dem Berg Urbas stand, wurde das Miliūnai Zuhause als inoffizielles „Schriftstellerhaus“ bezeichnet – der Ort für Zusammentreffen und Gespräche mit Kulturschaffenden und Intellektuellen.
In Nida verbrachte der Schriftsteller eine besondere Zeit seines Lebens - hier schrieb er seine wichtigsten Prosawerke. Es gab ungefähr zehn Sammlungen von Kurzgeschichten und Erzählungen: „Erste Liebe oder Verbrechen“, „Schwarzer Fluß“, „Hochzeit in Paris“, „Sommer von Evaldukas“, „Liebe und Hass“, „Spiel ohne Regeln“, „Picknick auf dem Grabštas Horn“, „Konzert im Museum“, „Jeder Dritte“, „Das Jahr von Evaldukas“. Im Mittelpunkt fast aller Erzählungen stehen die Neringa-Fischer: ihr Leben, ihre Sitten, ihr Zuhause, ihre Beziehungen, ihre Liebe, ihre Arbeit und ihr Alltag. All dies entfaltet sich in dramatischen Geschichten voll subtilem Humor und Intonationen des talentierten Erzählers.
Durch den Wortzauber von Miliūnas fanden sich normale Bewohner der Kurischen Nehrung in der Literaturszene wieder. Von den vielen Werken von V. Miliūnas gelten die lebensechten Beschreibungen von Nida als die reifsten Werke des Schriftstellers, die in Kurzgeschichten transformiert wurden.
Im August 1990 wurde in der Nähe des Hauses des Schriftstellers Viktoras Miliūnas in Nida (Straße G. D. Kuverto g. 6) eine Gedenkplatte aus Eichenholz enthüllt, die von Nidas Künstler Eduardas Jonušas entworfen wurde und „Nidos metraštininkui“ („An den Jahrbuchschreiber von Nida“) heißt. Die Gedenkplatte verrät, dass der Schriftsteller Viktoras Miliūnas hier in den Jahren 1961-1986 lebte. Bis heute ist dort sein Arbeitsraum im alten Fischerhaus verblieben, ein klarer Brunnen und drei Apfelbäume.
Das Haus des Schriftstellers Viktoras Miliūnas

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